Freie Wahl der Arbeit

Der Weg ist das Ziel

Die Montessori-Schule will mit ihrem pädagogischen Auftrag einen Weg beschreiten, der sich an der Entwicklung des Kindes orientiert. Zu den Aufgaben des Erwachsenen und insbesondere des Montessori-Lehrers gehören das Beobachten und die Hilfeleistung für die individuelle Entfaltung der Entwicklungsphasen der Kinder. Jedes Kind entscheidet selbstständig, mit welchem Material es sich wann beschäftigen möchte. Ein intrinsisch motiviertes Kind arbeitet viel intensiver an einem Thema, als jenes Kind, dem der Lehrer eine Arbeit vorgibt. Der Lehrer steht dem Kind beratend und unterstützen zur Seite, ganz nach Montessoris Leitsatz: „Hilf mir, es selbst zu tun.“

Die Freie Wahl der Arbeit gehört zu den wesentlichen Merkmalen der Montessori-Pädagogik.

Auch an unserer Schule ist sie das Kernstück der pädagogischen Arbeit. Die Freiarbeit findet täglich in den ersten 3 Stunden statt. In dieser Zeit lernen Kinder aller 4 Jahrgänge gemeinsam. Wenn sie morgens in die Klasse kommen, wählen sie sich ihre Arbeiten aus der vorbereiteten Umgebung.

Dabei kann das Kind frei wählen,

  • mit welchem Material es arbeiten möchte.
  • wo es arbeiten möchte, beispielsweise am Tisch oder auf dem Teppich.
  • ob es alleine, mit einem Partner oder in der Gruppe arbeiten möchte.
  • wie lange es sich mit einem Material beschäftigt.

Während der Freiarbeit organisiert das Kind seine Arbeit selber und lernt eigenverantwortlich. Die Lehrerin oder der Lehrer unterstützt es dabei, gemäß dem Leitsatz Montessoris „Hilf mir es selbst zu tun!“.

Dazu gehört:

  • das Kind aufmerksam zu beobachten
  • dem Kind zu helfen, wenn es erwünscht und notwendig ist
  • dem Kind Materialeinführungen (Lektionen) zum passenden Zeitpunkt zu zeigen, sowie den sachgemäßen Umgang mit dem Material
  • zu fördern und zu fordern, so dass das Kind „Meister seiner selbst“ werden kann,
  • die Lernumgebung vorzubereiten und gemeinsam mit den Kindern zu pflegen.

Im Umgang miteinander machen die Kinder vielfältige soziale Erfahrungen und lernen voneinander. Die jüngeren Kinder sehen die Arbeiten der älteren Kinder und können sich daran orientieren. Auch die Eingewöhnung in das Schulleben gelingt einfacher, da die Paten ihre neuen „Schützlinge“ begleiten, unterstützen und bei Fragen erklärend zur Seite stehen. Die älteren Kinder lernen wiederum, ihr Wissen anderen Kindern verständlich zu vermitteln und damit beim Lernen zu helfen.

Damit die Freiarbeit gelingen kann, müssen natürlich Absprachen getroffen und Regeln eingehalten werden. Alle Kinder müssen zum Beispiel beachten:

  • Ich gehe sorgfältig mit dem Material um.
  • Ich arbeite leise.
  • Ich beende eine angefangene Arbeit.
  • Ich störe niemanden bei der Arbeit.
  • Ich gehe achtsam mit den Arbeiten anderer Kinder um.

„ Die Freiheit unserer Kinder hat als Grenze die Gemeinschaft, denn Freiheit bedeutet nicht, dass man tut, was man will, sondern Meister seiner selbst zu sein.“ (Montessori, Grundlagen meiner Pädagogik 1968).

Viktor, 9 Jahre:


Hier sehen Sie exemplarisch einige Arbeiten aus der Freiarbeit:

Wortarten

Bunte Perlenstäbchen

Markenspiel

Zahlenrolle

Kosmische Erziehung